Interval study Twins 1st wave 1979-1982
Bedeutung und Wirkungen genetischer, personaler und sozialer Bedingungen für die Persönlichkeitsentwicklung und bei der familialen Sozialisation des Kindes, für die psychischen Intrapaarähnlichkeiten bzw. die Herausbildung interindividueller psychischer Unterschiede bei mono- und dizygoten Zwillingen. 1. Anamnese: (Standardisierte mündliche Befragung der Mutter) Bisherige Zwillingsgeburten bzw. Mehrlingsgeburten in der Verwandtschaft; Schwangerschaftserkrankungen bzw. Erkrankungen; Geburtsart der Zwillinge bzgl. Reife (Reifgeburt, Frühgeburt oder Spätgeburt); Zwillinge auf der Frühgeborenenstation nach der Geburt; Geburtskomplikationen; Blutaustauschtransfusion bei den Neugeborenen; Geburtslänge in Zentimetern und Geburtsgewicht in Gramm; schwere Krankheit im 1. Lebensjahr; Zeitpunkt des Laufenlernens, des Sprechens erster Worte und der völligen Sauberkeit; Händigkeit (Rechtshänder, Linkshänder oder Beidhänder); Lese-Rechtschreibschwäche; Dauer des Besuchs von Kindereinrichtungen (Tageskrippe, Wochenkrippe, Kindergarten bzw. Schulhort); ständige ärztliche Behandlung der Zwillinge; völlige oder teilweise Sportbefreiung; Dauer der Sportbefreiung; Fehltage wegen Krankheit in der Schule bzw. Ausbildungsstätte im letzten Jahr; schwere Erkrankungen in der Familie (Mutter, Vater bzw. Geschwister). 2. Wohnen, Familie: Eigenes Zimmer der beiden Kinder; Zufriedenheit mit der Größe und Qualität der Wohnung sowie mit der Wohngegend; Wohnstatus (Mietverhältnis bzw. Eigentümerstatus); Wohnfläche der Wohnung; Zimmerzahl; Bad in der Wohnung; Toiletteneinrichtung (Innen- oder Außentoilette); Ofenheizung; Gartenbesitz; familiale Wertorientierungen (geordnete Hauswirtschaft, Spaß haben, Wohlfühlen zu Hause, aktive politische Diskussionen, Hinzuverdienstmöglichkeiten, handwerkliche Arbeiten, unbedingtes Vertrauen, guter Eindruck und Kleidung, Singen bzw. Musizieren, Feiern mit Freunden, genügend Zeit für die Kinder, Ehrenamt, heitere Atmosphäre, gesunde Lebensweise, Geld sparen); Wunsch nach gleicher Berufsausrichtung der Zwillinge; Erziehungseinfluss der Eltern in ausgewählten Lebensbereichen; Verhalten der Eltern in bestimmten Situationen; Abonnement bzw. Kauf der ´Jungen Welt´, des ´Neuen Deutschlands´, einer örtlichen Tageszeitung oder einer speziellen Zeitung; Anzahl Fachbücher und Belletristik im Haushalt; Bücherbesitz der Zwillinge insgesamt und Anteil am gemeinsamen Bücherbestand; Besitztümer der Zwillinge (technische Geräte, Musikinstrument, Fahrrad, Mokick und Zeltausrüstung); eigenes Fernsehgerät (Zweitgerät) der Zwillinge; monatliches Haushaltseinkommen; Zusammensetzung der Ehepartner (Vollständigkeit der Familie); Ehepartner in der Familie; leibliche Eltern der Zwillinge bzw. Elternverhältnis zu den Kindern; jeweils für beide Ehepartner wurde gefragt: aktive Mitarbeit bei gesellschaftlicher Tätigkeit, monatlicher Zeitaufwand für die ehrenamtliche Tätigkeit; Beantwortung des Fragebogens durch den weiblichen oder männlichen Ehepartner oder durch beide; Beantwortung spiegelt überwiegend die Auffassung des Mannes oder der Frau wider; Interesse an einem populärwissenschaftlichen Buch über Zwillinge. 3. Beziehung der Zwillinge und deren Verhalten: Gegenwärtige Konflikte der Zwillinge; Verhältnis der beiden zueinander vor einem Jahr, vor 3 bis 4 Jahren, in den ersten Schuljahren sowie vor Schuleintritt; durchsetzungsstärkerer Zwilling bei Meinungsverschiedenheiten; Entscheidungsträger bei gemeinsamen Freizeitaktivitäten; Führungsrolle oder Dominanz eines Kindes bzw. Gleichberechtigung; gegenseitige Hilfe und Ermahnungen in ausgewählten Situationen; jeweilige Verteilung der Hilfe bzw. Ermahnungen; gemeinsame Hobbies; Kontaktaufnahme zu Gleichaltrigen; gleichgeschlechtliche Freundschaften (feste Freundin bzw. Freund); Freundschaft beider Kinder mit derselben Person; Partnerbeziehungen zu heterosexuellen Freunden; Zugehörigkeit zu einem Freundeskreis; identischer Freundeskreis; persönliche Bekanntheit der Freunde im Elternhaus; Einfluss des Freundeskreises auf die Lernhaltung; Beurteilung dieses Einflusses; Häufigkeit der jeweiligen Beteiligung der Kinder an gemeinsamen Aktivitäten der Familie; Häufigkeit der Kommunikation im Familienkreis über gesellschaftliche Erlebnisse, Bücher oder Filme, Politik sowie berufliche Probleme der Eltern; Häufigkeit der Erledigung von Arbeiten für die Familie gemeinsam mit den Eltern; Häufigkeit der Beschäftigung mit Hobbies gemeinsam mit den Eltern sowie von Berichten über die Schule bzw. Ausbildung; Beteiligung an Wochenendplanungen der Familie; Anvertrauen von persönlichen Geheimnissen an die Eltern; Erziehungssorgen mit den Kindern: wegen fehlender Schulleistungen, Unordnung, negativem Einfluss auf Mitschüler, Verspätungen, Stimmungsschwankungen, fehlender bzw. ständig neue Freundschaften, Konsumverhalten, Unwahrheiten, Verschließen bei Problemen sowie wegen intimer Beziehungen; Positionsvertretung der Zwillinge bei Elternkritik. 4. Erziehungsmethoden: Gleichbehandlung beider Kinder bzw. Differenzierung bei der Erziehung; Abstimmung der Erziehung auf die Besonderheiten im jeweiligen Charakter, im Gesundheitszustand sowie im Hinblick auf berufliche Perspektiven; Einstellung zum Einfluss des Elternhauses auf das Verhalten eines Kindes; Anteil der Eltern bei der Hausaufgabenbetreuung und der sexuellen Aufklärung; für beide Ehepartner wurde gefragt: Informieren über Erziehungsprobleme durch die Medien; regelmäßige Rezeption pädagogischer Beiträge; detaillierte Beschreibung der Charaktereigenschaften der Zwillinge. 5. (Individueller Fragebogen jeweils für Zwilling A und B) Identische Haarfarbe bzw. Augenfarbe; ähnliche Zahnstellung bzw. Zähne; Verwechslung der Zwillinge durch Lehrer und Freunde; Häufigkeit der Verwechslung durch die Eltern; Ähnlichkeit im äußerlichen Erscheinungsbild; Kleidungsstil; gegenseitiges Nachahmen des Verhaltens; Ähnlichkeit des Charakters; Kenntnis über Zygosität. Kleidungsgewohnheit; Bestimmende der Kleidung: Eltern oder Zwillinge; Ärgern bei Verwechslung; Einschätzung der Behandlung durch die Eltern im Vergleich zum Zwillingsgeschwister; Wunsch nach zeitweisem Familienleben ohne Zwillingsgeschwister; Gefühl der Verbundenheit; Verteidigung des eigenen Rechts gegen das Zwillingsgeschwister; volles Vertrauen; Wunsch nach Gleichheit bezüglich Kleidung, Leistungsstreben, Verhalten gegenüber anderen Jugendlichen; Wunsch nach gleichem Ansehen, politischen Standpunkten, gleichem Pflichtbewusstsein sowie gegenüber den Eltern gleich zu sein; Häufigkeit verschiedener Freizeitaktivitäten; Häufigkeit von gemeinsamen Freizeitunternehmungen mit dem Zwillingsgeschwister und Wunsch nach häufigeren Unternehmungen; Einschätzung des Verhältnisses zum Vater und zur Mutter; Vater bzw. Mutter als Vertrauensperson bei persönlichen Sorgen; Wohlfühlen in der Familie; übereinstimmende Meinung bzw. Differenzen mit dem Vater und der Mutter sowie jeweilige Meinungsausrichtung in ausgewählten Bereichen; Verhältnis der Eltern zueinander; Vertrauensperson in ausgewählten Bereichen; präferierte Freizeitpartner; Einschätzung der persönlichen Gesundheit; Menstruation bzw. Stimmbruch; psycho-physische Befindlichkeiten; Selbstbild; Einstellungen; Vorlieben; Verhalten gegenüber dem Zwillingsgeschwister; Temperament; Gefühle. Leistungsstreben; Jahr der Einschulung; angestrebter Schulabschluss und weiterer Bildungsweg; Berufswunsch; Berufswunsch identisch mit dem des Zwillingsgeschwisters; Lerneinstellung; Einstellung zu gesellschaftlichen Funktionen; Leistungsverhalten; Verhältnis zu den Lehrern und Mitschülern; Interesse an der Schule bzw. theoretischen Berufsausbildung; Einstellung zu Disziplin; Bereitschaft zur Einmischung bei Disziplinverstößen gleichaltriger und jüngerer Schüler; Interessen in den Bereichen Kultur, Sport, Politik, Wissenschaft, Religion und Freizeit sowie Interesse an Nebenerwerbstätigkeit; Bedeutung ausgewählter Bedingungen für die Übernahme schwerer und schmutziger bzw. weniger gut bezahlter Arbeit (Arbeitsorientierung); Lebensziele, Wertorientierungen zur Lebensgestaltung, geplante Anschaffung von Konsumgütern bis zum 18., 25. und 30. Lebensjahr (Konsumpräferenzen in verschiedenen Lebensphasen). 6. Lehrerbefragung: Beurteilung durch den Klassenlehrer zur Ausprägung verschiedener Merkmale der Zwillingsgeschwister: Leichtigkeit des Lernens, produktivschöpferische Intelligenz, rasches Reagieren bei Denkaufgaben, Kritikfähigkeit, Kameradschaftlichkeit, Einordnung ins Kollektiv, Kontakt- und Kooperationsfähigkeit sowie weitere Persönlichkeitsmerkmale; Einordnung der Schüler nach Gesamtleistung innerhalb der Klasse; Verwechslung der Zwillinge; Nichtversetzung in die nächste Klassenstufe; Zensuren des letzten Jahresendzeugnisses. Demographie: Geschlecht der Zwillinge; Zygosität (Eiigkeit); Alter der Mutter bei der Geburt der Zwillinge; Haushaltsgröße; Kinderzahl im Haushalt; Anzahl der jüngeren und älteren Geschwister; ältere Geschwister außerhalb des Haushalts; Jahr der Scheidung bzw. Verwitwung; Jahr der Wiederverheiratung bzw. Adoption; jeweils für beide Ehepartner wurde erfragt: Alter, volle Berufstätigkeit, derzeitiges Schichtsystem, Tätigkeitsbereich, Leitungsfunktion, höchste berufliche Qualifikation, derzeitige berufliche Ausbildung; Alter der Zwillinge in Monaten; derzeitige Klassenstufe bzw. Ausbildungsjahr. Tests: Progressiver Matrizen-Test von RAVEN (PMT), Zahlen-Verbindungs- Test (ZVT) von OSWALD, Leistungsprüfsystem (LPS) von HORN; Experimente (z. B. STERNBERG-Experiment für Erkennungsprozesse); Dokumentenanalysen (z. B. Geburtsverlaufsprotokolle der Kliniken) Zusätzlich verkodet wurde: Erstgeborener und zweitgeborener Zwilling (Zwilling A und B); Elternteil, der den Fragebogen ausgefüllt hat bzw. jeweiliger Befragter.
Repräsentative Stichprobe Es wurden Zwillingspaare aus den Städten Leipzig, Gera, Karl-Marx-Stadt, Jena, Rudolstadt und Glauchau ausgewählt, später wurden weitere Zwillingsanschriften durch Zeitungsannoncen sowie durch Einsichtnahme in die Geburtsregister größerer gynäkologischer Kliniken akquiriert.
Self-administered questionnaire: PaperSelfAdministeredQuestionnaire.Paper
Selbstausgefüllter Fragebogen: PapierSelfAdministeredQuestionnaire.Paper
Face-to-face interview: Paper-and-pencil (PAPI)Interview.FaceToFace.PAPI
Persönliches Interview : Papier-und-Bleistift (PAPI)Interview.FaceToFace.PAPI
Measurements and testsMeasurementsAndTests
Messungen und TestsMeasurementsAndTests
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Provenance | |
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Creator | Zentralinstitut für Jugendforschung (ZIJ), Leipzig |
Publisher | GESIS Data Archive for the Social Sciences; GESIS Datenarchiv für Sozialwissenschaften |
Publication Year | 2008 |
Rights | A - Data and documents are released for academic research and teaching.; A - Daten und Dokumente sind für die akademische Forschung und Lehre freigegeben. |
OpenAccess | true |
Contact | http://www.gesis.org/ |
Representation | |
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Discipline | Social Sciences |