Die Studie hat die Forschungsfrage untersucht, wie an Hochschulen neue Fächer im Bereich zwischen Chemie, Pharmazie und Biologie entstehen und welchen bisherigen Fachgruppen sie zugeordnet werden. Dabei wurden folgende Einflussbereiche untersucht, die auch die Kapitel der Veröffentlichung bilden: - Entwicklung der fachlichen Differenzierung der Pharmazie an den deutschen Universitäten an der Grenze zwischen Chemie und Biologie. - Zwischen Arbeitsmarkt und Ausbildung: Die Politik der Berufsverbände - Industrie, Forschungsförderung und Fachdifferenzierung. Chemische und pharmazeutische Disziplinen im Vergleich. - Die zeitliche Dynamik der fachlichen Differenzierung der Pharmazie und der Chemie. Als das „Nadelöhr“ der fachlichen Ausdifferenzierung stellt sich im hier untersuchten Beispiel die akademische Reputation der pharmazeutischen Fächer im Hinblick auf die bestehende disziplinäre Struktur der chemischen und biologischen Fächer heraus. Die Berufsverbände im Bereich der Pharmazie, DAV und später ABDA, werteten durch ihre Bemühung um die Wahrung eines „Einheitsstandes“ die Reputationsmöglichkeiten einer fachlichen Differenzierung ab. Die Industrie förderte unabhängig von Fächern und nur dann, wenn neue Methodenentwicklungen auf den spezifischen Bedarf eines Anwendungsgebietes trafen. In Bezug auf die zeitliche Abfolge ergibt sich, dass Differenzierungen zuerst auf Instituts- und ca. 10-15 Jahre später auf der Ebene der Dozentur-Bezeichnungen auftraten und vornehmlich in solchen Phasen erfolgten, in denen das Fach sich in einer Mangelphase an Studierenden befand. Datentabellen in HISTAT: Die Daten stellen - in einer Auswahltabelle - die Häufigkeiten der unterschiedlichen Bezeichnungen der Dozenten in den Fächern Chemie und Pharmazie dar, weiter gegliedert nach Hochschule und Art der Dozentur, für ausgewählte Jahre aufgenommen aus den Personalverzeichnissen.
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