Gemeinschaftsunterkünfte spielen bei der Unterbringung Geflüchteter eine zentrale Rolle. Jedoch gibt es die Befürchtung, dass diese Art der Unterbringung die soziale Integration der Geflüchteten eher behindert. Denn es wird angenommen, dass die baulichen und räumlichen Charakteristika der Gemeinschaftsunterkünfte Kontakte zwischen den Geflüchteten und Personen der Aufnahmegesellschaft erschweren oder gar unterbinden. Inwieweit dies zutrifft, ist jedoch nicht eindeutig geklärt, da hierzu bislang nur wenige und sich teilweise widersprechende Befunde vorliegen. Zur Verbesserung der Befundlage werden daher die Daten der IAB-BAMF-SOEP-Befragung von Geflüchteten aus dem Jahr 2018 analysiert. Es zeigt sich, dass in Gemeinschaftsunterkünften wohnende Geflüchtete seltener Kontakte zu Deutschen in der Nachbarschaft haben und deshalb auch seltener Zeit mit Deutschen verbringen als Geflüchtete, die in Privatunterkünften wohnen. Eine zentrale Rolle spielt dabei die Größe der Gemeinschaftsunterkunft. Denn Geflüchtete, die in kleinen Gemeinschaftsunterkünften mit weniger als 20 Bewohner*innen untergebracht sind, haben genauso häufig Kontakte zu Deutschen in der Nachbarschaft und verbringen genauso häufig Zeit mit Deutschen wie in Privatunterkünften wohnende Geflüchtete.