Was jedem Lehrer passieren kann - Schwierige Situationen im Unterricht III (v_hu_105) Zugänglichmachung von Videoaufzeichnungen von DDR-Unterricht der HU Berlin

DOI

In der DDR wurden seit Beginn der 1970er Jahre zu Lehrerausbildungs- und Forschungszwecken Unterrichtsstunden auf 1-Zoll-Videobändern aufgezeichnet. Über zweihundert dieser Aufzeichnungen aus den Beständen der Ost-Berliner Humboldt-Universität, der Akademie der Pädagogischen Wissenschaften der DDR (APW) sowie der Pädagogischen Hochschulen Potsdam und Dresden blieben bis heute erhalten. Die Bänder gerieten nach der Friedlichen Revolution und der Wiedervereinigung in Vergessenheit und die Abspieltechnik an den Hochschulen der DDR wurde entsorgt. Erschwerend kam hinzu, dass es in den 1970er Jahren noch keine Standards für Videotechnik gab und es somit fast ausgeschlossen schien, ein für die Abspielung geeignetes Gerät zu finden. Im Rahmen mehrerer von der DFG und der Bundesstiftung zur Aufarbeitung der SED-Diktatur geförderter Projekte an der Humboldt-Universität zu Berlin und der Universität Wien in Kooperation mit dem Deutschen Institut für Internationale Pädagogische Forschung (DIPF) wurde dieser Fundus an Videobändern der - wissenschaftlichen - Öffentlichkeit zugänglich gemacht. Dazu wurde das Material durch Digitalisierung in internetkompatible Formate überführt. Die Filme sind formal und inhaltlich, durch Schlagworte und Abstracts, erschlossen. Der historischen Unterrichtsforschung steht nach der Erschließung dieses Materials eine neue Quellengattung zur Verfügung. Besonders für die vergleichende Ost-Westforschung sind diese Unterrichtsdokumentationen wertvoll, weil vergleichbare westdeutsche Unterrichtsaufzeichnungen vorhanden sind.

3 Situationen aus Unterrichtseinheiten mit 3 verschiedenen Klassen und Lehrkräften. Die Aufnahme beginnt vor 1990 im Aufzeichnungsraum der Humboldt-Universität zu Berlin (HU). Es handelt sich um Versionen der sogenannten "Triggervideos", die unter Leitung von Dr. Hans-Georg Heun zur Ausbildung von angehenden LehrerInnen aufgenommen wurden. Im Unterschied zu den späteren Videos nach 1989 findet hier kein Perspektivwechsel statt, indem die Kamera in den Klassenraum gestellt wird und im zweiten Teil der Aufzeichnung aus der SchülerInnenperspektive auf den Lehrer gefilmt wird. Hier findet die Aufzeichnung in dem speziell präparierten Unterrichtsraum der HU statt und auch das dort vorhandene technische Equipment wird genutzt. Das Video ist durch einen kurzen Ausschnitt von einem Spielfilm unterbrochen. Danach werden weitere gestellte Situationen gezeigt. Diese stammen aber nicht aus der HU und auch nicht aus der DDR, sondern eindeutig aus Westdeutschland, vermutlich auch vor 1989. Danach wird eine Grundschulklasse mit Gruppensitzordnung gezeigt. Die VHS-Cassette, von der das Video überspielt wurde, stammt aus dem Fundus von Hans-Georg Heun und ist eines von 4 Triggervideos. Hier wurden offenbar unterschiedliche Szenen, aus alten HU-Beständen und westdeutschen Aufzeichnugnen für die Lehramtsausbildung nach 1990 zusammengestellt.

Identifier
DOI https://doi.org/10.7477/4:1:86
Metadata Access https://www.da-ra.de/oaip/oai?verb=GetRecord&metadataPrefix=oai_dc&identifier=oai:oai.da-ra.de:659056
Provenance
Creator Schluß, Henning
Publisher DIPF | Leibniz Institute for Research and Information in Education
Contributor Heun, Hans-Georg
Publication Year 2018
Rights Download; Die Daten sind ausschließlich qualifizierten Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern zu Forschungszwecken auf Antrag zugänglich.
OpenAccess true
Contact DIPF | Leibniz Institute for Research and Information in Education
Representation
Language German
Resource Type MovingImage; Lehrfilm
Discipline Education Sciences