BEWOHNT - The Importance of Living in the Neighbourhood for Healthy Ageing, Wave 2

DOI

The project aims to help ensure the best possible conditions for the large group of older people living in private homes to continue living in the district into old age. The overarching goal is to maintain independence and well-being in their familiar neighborhood. In close cooperation with practitioners and residents, the problems and potential of aging in the district will be explored. Two key project objectives are (1) to provide a detailed description of the everyday spatial and social situations in which older people in the district experience difficulties, where they see opportunities for improvement, and how living is related to aspects of healthy aging, and (2) the development and optimization of a catalog of practical measures based on the findings and in close cooperation with planning officials, taking into account existing services.

Das im Auftrag der BHF-BANK-Stiftung durchgeführte Frankfurter Forschungsprojekt BEWOHNT „Hier will ich wohnen bleiben“ untersuchte die Bedeutung des Wohnens in der Nachbarschaft für gesundes Altern. Ziel war es, die Lebenslagen, Bedürfnisse und Alltagswelten von Menschen im Alter von 70 bis 89 Jahren in drei verschieden strukturierten Frankfurter Stadtteilen – Bockenheim, Schwanheim und Nordweststadt – empirisch zu erfassen, um Grundlagenwissen für die kommunale Altenpolitik zu schaffen und quartiersspezifische Maßnahmen zu ermöglichen. Die Studie sollte neue Erkenntnisse für die Praxis der Altenarbeit und für die strategische Entwicklung demografiefester Quartiere liefern. Die Datenveröffentlichung wurde von der Charlotte-Fresenius-Hochschule, Köln finanziert. Die Wiederholungsbefragung im Abstand von etwa 9 Monaten erfolgte von Februar bis September 2012, an der 463 Personen (77,8%) erneut teilnahmen. Die Stichprobe wurde randomisiert anhand der Einwohnermeldedaten ausgewählt und durch persönliche Ansprache sowie Rücksprache mit kommunalen Akteuren rekrutiert. Die Befragung erfolgte in Form persönlicher Interviews (Hausbesuche). Die geografische Abdeckung erstreckte sich explizit auf die drei ausgewählten Frankfurter Stadtteile, die unterschiedliche urbane Strukturen repräsentieren. Durchführung und wissenschaftliche Verantwortung lagen bei der Stiftungsprofessur für Interdisziplinäre Alternswissenschaft der Goethe-Universität Frankfurt am Main. Im Mittelpunkt der Wiederholungsbefragung standen dabei erlebte Veränderungen, die Bewertung von Angeboten im Stadtteil, Aspekte der objektiven Gesundheit und der Gesundheitskompetenz sowie Bewertung des aktuellen Lebens und Zukunftsperspektiven. Eingesetzt wurden dabei spezielle Skalen und Messinstrumente, dazu zählen Skalen zum emotionalen Wohlbefinden (Positive and Negative Affect Schedule (PANAS), zur Bewertung des aktuellen Lebens (Valuation of Life (VOL) und zur Gesundheitskompetenz (European Health Literacy Survey).

  1. Veränderung der Lebenssituation im Hinblick auf Familienstand, Haushaltsform und Umzug; Anamnese: Gewicht (in Kilogramm) und Körpergröße (in Zentimetern); Gewichtsveränderungen; Gewichtszunahme oder Gewichtsabnahme (in Kilogramm). 2. Erlebte Veränderungen seit dem letzten Besuch: bedeutsame Veränderungen seit dem letzten Besuch in den Bereichen Gesundheit (z.B. chronische Erkrankung), enge soziale Beziehungen (z.B. Erkrankung Partner), weitere soziale Beziehungen (z.B. Zusammensetzung der Nachbarschaft), unmittelbare räumliche Umwelt, Wohnung (z.B. Allgemeinzustand, Rohrbruch), weitere räumliche Umwelt, Stadtteil (z.B. Verkehr, Geschäft geschlossen); Verlauf dieser Veränderungen (plötzliche Verschlechterung, allmähliche Verschlechterung, kurze Verbesserung/ Verschlechterung, allmähliche Verbesserung, plötzliche Verbesserung); Lebensveränderungen in den letzten Monaten (völlig verändert, deutlich spürbar verändert, teils/teils, kaum spürbar verändert, überhaupt nicht verändert); Gesundheit: Selbsteinschätzung des Gesundheitszustands. 3. Allgemeine Gedächtnisleistung und Denkfähigkeit: Wiederholen einer Wortliste mit zehn Wörtern; Zahlen in Worte umwandeln; Supermarktaufgabe (in einer Minute Nennung von Dingen, die man im Supermarkt (oder Baumarkt) kaufen kann); Zahlenfolge rückwärts; erneute Abfrage der Wortliste. 4. Krankheiten (Hautkrankheit, Erkrankung des Blutes, hormonelle Erkrankung und Stoffwechsel-Erkrankung, Krebserkrankung, Augenerkrankung, Erkrankung des Nervensystems, Durchblutungsstörung des Gehirns, Erkrankung der Atemorgane, Erkrankung des Her-Kreislaufsystems, Erkrankung des Verdauungsapparats und angrenzende Organe, Harntrakt- und Nierenerkrankungen, Muskel – Knochen- Erkrankung, seelische Erkrankung, Sonstige). 5. Gesundheitskompetenz (European Health Literacy Survey): Schwierigkeiten beim Umgang mit gesundheitsrelevanten Informationen (z.B. Finden von Informationen über Therapien für Krankheiten, Herausfinden, wo man professionelle Hilfe erhält, verstehen, was der Arzt sage, Anweisungen des Arztes oder Apothekers zur Einnahme der verschriebenen Medikamente verstehen, etc.). 6. Aktivitäten des Alltags: Häufigkeit verschiedener Tätigkeiten und empfundene Einschränkung bei diesen Tätigkeiten (Besuch bei Freunden und Familie, Haushaltsangelegenheiten und Finanzen, Verlassen des Wohnorts und Übernachtung außerhalb, Einladen von Gästen zu Besuch oder zum Essen, Ausgehen in Restaurant oder Kino, Körperpflege, Besorgungen vor Ort, Zubereiten von Mahlzeiten); allgemeine Einschränkung wegen eines gesundheitlichen Problems; Alltagsaktivitäten, die ohne Hilfe, mit einiger Hilfe oder gar nicht ausgeführt werden können (telefonieren, an Orte kommen, die man nicht zu Fuß erreichen kann, einkaufen gehen, Mahlzeiten zubereiten, Hausarbeit alleine erledigen, selbständig Medikamente einnehmen, selbständig Geldangelegenheiten regeln, eine Stunde auf einem ungepolsterten Stuhl sitzen, 30 Minuten ohne Unterbrechung stehen, selbständig essen und trinken, sich alleine an- und auskleiden, alleine die Toilette benutzen, selbständig ins Bett gehen bzw. aufstehen, alleine baden oder duschen); Einschätzung der eigenen Selbständigkeit. 7. Pflegestufe: gegenwärtig Pflegestufe; Nennung der Pflegestufe; Pflegestufe beim letzten Besuch; Nennung der Pflegestufe beim letzten Besuch. 8. Funktionseinbußen und Mobilitätshilfen: Bereich der Funktionseinbußen (Schwierigkeiten bei der Informationsverarbeitung, schwere Sehbehinderung, Blindheit, Schwerhörigkeit, Gleichgewichtsprobleme, Koordinationsprobleme, begrenzte physische Belastbarkeit, Schwierigkeiten den Kopf/ die Arme zu bewegen, eingeschränkte Feinmotorik, Verlust der Fertigkeiten der oberen Extremitäten, Schwierigkeiten beim Bücken, Knien, etc.), angewiesen auf Gehhilfen/ Rollstuhl; Bereich, in dem Mobilitätshilfen benötigt werden; zusätzliche ärztliche Diagnosen seit dem letzten Besuch. 9. Außerhäusliche Aktivitäten: Art der ausgeübten Aktivitäten (private Besuche (Verwandte, Freunde, Bekannte), Einkauf (täglicher Bedarf, Einzelhandel, Kiosk, Bäcker, Metzger, etc.), Einkauf (Großeinkauf, Supermarkt, Einkaufszentrum, Bummeln, Arztbesuche, medizinische Behandlung, (z.B. Therapie, Massage, Pediküre, Maniküre), Behörden und Verwaltungsgänge (Bank, Post, Ämter), Kultur- und Sportveranstaltungen besuchen (z.B. Spiel, Kino, Konzert, Theater, Oper), religiöse Veranstaltungen (Kirchgang), Friedhofsbesuch, Nutzung eines Gartengrundstücks / Schrebergartens, Teilnahme an Vereinsaktivitäten (Veranstaltungen, Sitzungen, etc.), Gastronomiebesuch (Restaurant, Café, Kiosk, Kneipe), Ausflüge unternehmen zu Fuß, Ausflüge mit dem Rad, Ausflüge mit dem ÖPNV (Bahn und Bus), Ausflüge mit dem PKW als Selbstfahrer oder Mitfahrer, sonstige Aktivitäten); Häufigkeit der jeweils ausgeübten Aktivitäten; Aktivitäten jeweils alleine oder in Begleitung; Ort der jeweiligen Aktivität (Nachbarschaft, Stadtteil, weitere Umgebung, andere Stadt, mehr als 30 km entfernt); berichtete Barrieren (Witterungsbedingungen, Lichtverhältnisse, keine Begleitung, sonstige). 10. Emotionales Wohlbefinden (Positive and Negative Affect Schedule (PANAS): begeistert, bedrückt, erwartungsvoll, verärgert, stark, schuldig, verängstigt, feindselig, interessiert, stolz, reizbar, hellwach, beschämt, angeregt, nervös, entschlossen, aufmerksam, unruhig, aktiv, ängstlich. 11. Bewertung des aktuellen Lebens (Valuation of Life (VOL): persönliche Einstellungen und Überzeugungen (momentan optimistisch, viele Dinge, auf die ich mich jeden Tag freue, empfinde mein Leben als nützlich, mein Leben wird stark von religiösen/ moralischen Grundsätzen bestimmt, momentan starken Lebenswillen, Leben hat einen Sinn, Lebensziele erreichen, durch Lebenseinstellung prinzipiell eher hoffnungsvoll eingestellt, das Beste aus dem Leben machen, Ideen, um aus einer schwierigen Lage herauszukommen, viele Möglichkeiten, um wichtige Dinge zu erreichen, Weg finden zur Problemlösung, selbst gesetzte Ziele erreichen; allgemeine Lebenszufriedenheit. 12. Verbleibenserwartungen im Stadtteil: wichtige Aspekte für das Wohnen bleiben im Hinblick auf körperliche Gesundheit, geistige Gesundheit (Denken), Stimmung, Gefühlslage, Zugänglichkeit im Quartier, Zugänglichkeit zur Wohnung, Gestaltung der Wohnung, Umweltbedingungen, Lebenshaltungskosten, Versorgungsmöglichkeiten in der Nähe, Dienstleistungen im Quartier, Miteinander von Menschen verschiedenen Alters in der Gesellschaft, Nachbarschaftsverhältnis, soziale Eingebundenheit, Eingebundenheit/ Rückhalt in der Familie, Partner/in haben, mit dem/der man sich die Alltagsaufgaben teilen kann, Gesundheitszustand des Partners/ der Partnerin; Bewertung dieser Aspekte als positiv oder negativ; erwartete Verschlechterung oder Verbesserung im Hinblick auf das Wohnen bleiben. 13. Angebote und Dienstleistungen im Stadtteil: Bekanntheit und Nutzung verschiedener Angebote und Dienstleistungen aus den Bereichen alltagsnahe Dienstleistungen (Hol- und Bringdienste, Haushaltsdienstleistungen, Essensangebote, Fahrdienste, Besuchs- und Begleitdienste, sonstige), zugehende körperbezogene, therapeutische, pflegerische, medizinische Dienste (Friseur, Fußpflege, Physiotherapeut, Pflegedienst, Hausarzt, Facharzt, sonstige), Wohnen (seniorengerechte Wohnungen, Mehrgenerationen- Wohnangebote, betreutes Wohnen, Pflegeeinrichtungen, Sonstiges), Angebote in besonderen Lebenslagen (Teilstationäre Reha- und Pflegeeinrichtung, Hospizdienst, Sonstiges), Freizeit (Treffs, Clubs und Begegnungsstätten für Senioren, Bildungs- und Kulturangebote für Alt und Jung, Hobby- und interessenbezogene Angebote für Alt und Jung, Sportangebote für Senioren, Seniorenreisen/ Tagesfahrten, Sonstige), Beratung und Information (Seniorenberatungsstelle, Sozialberatungsstelle, Pflegeberatungsstelle, Hilfsmittelberatung, Wohnberatung/ Beratung zur Wohnraumanpassung, Kontaktstelle für seniorenpolitische Angelegenheiten, Sonstige), ehrenamtliches und/ oder politisches Engagement (Angebote aus dem Bereich der Seniorenpolitik, Angebote für Soziale Tätigkeit/ Soziales Engagement, Angebote für Partei- und Vereinsarbeit, Bürgerinitiativen, Selbsthilfegruppen, Sonstige). Bereitschaft, nochmals bezüglich einer wissenschaftlichen Befragung angesprochen zu werden; Bereitschaft, bezüglich einer vertieften Diskussion zur Quartiersplanung in einer kleineren Gruppe angesprochen zu werden. Abschlussbewertung durch den Interviewer: Teilnahme anderer Personen; Art der Beteiligung; Gegenwart anderer Personen hat Einfluss auf die Antworten der befragten Person; Unterbrechungen bzw. Störungen während des Interviews; gegenwärtiger Zustand des Hauses; gegenwärtiger Zustand der befragten Person. Zusätzlich verkodet wurde: Personen-ID; Geschlecht, Altersgruppe und Untersuchungsgebiet lt. Meldeamt; Fragebogenversion; Teilnahme an Welle 2; Haushaltsform; Gewicht und Körpergröße: Body Mass Index; Anzahl der Variablen mit fehlenden Werten; Anteil von Variablen mit fehlenden Werten; Interviewdauer in Minuten; exaktes Lebensalter zum Erfassungszeitpunkt; Familienstand: Zeit mit Verwitwung (in Jahren); erlebte Veränderungen: Gesamtscore und Summenscores; Denken: Subteste Wortliste, Zahlen, Supermarktaufgabe, Zahlenfolge rückwärts, verzögerter Abruf, Gesamtscore, DemTect Klassifikation; Krankheitsliste: Gesamtscore, Gesamtmittelwert; Gesundheitskompetenz: Gesamtscore und Gesamtmittelwert; weitere Mittelwerte, Gesamtmittelwerte, Summen und Gesamtsummen.

ProbabilityProbability

WahrscheinlichkeitsauswahlProbability

Face-to-face interview: Paper-and-pencil (PAPI)Interview.FaceToFace.PAPI

Persönliches Interview : Papier-und-Bleistift (PAPI)Interview.FaceToFace.PAPI

Educational measurements and testsMeasurementsAndTests.Educational

Messungen und Tests: Leistungs- und KompetenztestsMeasurementsAndTests.Educational

Identifier
DOI https://doi.org/10.4232/1.14584
Source https://search.gesis.org/research_data/ZA9008?lang=de
Metadata Access https://datacatalogue.cessda.eu/oai-pmh/v0/oai?verb=GetRecord&metadataPrefix=oai_ddi25&identifier=4dc63cd729c95ff26c9217a41230c64f663c073f6a955ef8313b46ffac9daaf0
Provenance
Creator Oswald, Frank; Kaspar, Roman
Publisher GESIS Data Archive for the Social Sciences; GESIS Datenarchiv für Sozialwissenschaften
Publication Year 2025
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Discipline Social Sciences