Konvergentes Wissen als Prädiktor ökologischen Verhaltens - 2000

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Although knowledge in the environmental sector is repeatedly attributed central importance for successful action, the measurable influence of knowledge on ecological behaviour is relatively small. Accordingly, the buzzword of the gap between knowledge and behaviour to describe the status quo has emerged in the relevant environmental psychological discourse. The aim of the study is to show that the influence of knowledge on ecological behaviour is erroneously underestimated. This widespread underestimation of the influence of knowledge is mainly due to two reasons. The first reason is that knowledge must be differentiated into different forms of knowledge and that these forms of knowledge must also interact in a convergent manner if they are to be reflected in ecological behaviour. This means that not only different knowledge is needed, but different knowledge must also converge towards a common goal of behaving ecologically. Instead of investigating the importance of absolute knowledge for ecological behaviour, it is necessary to assess the convergence of different forms of knowledge. If one or only one of the necessary forms of knowledge proves to be divergent, be it environmental, behavioural, relationally effective or social knowledge, ecological behaviour does not occur. By investigating only the absolute extent of individual forms of knowledge and not the convergence of this knowledge, both the interfering and the mutually reinforcing interferences of different forms of knowledge are suppressed. The second reason for underestimating the influence of knowledge is the determination and measurement of ecological behaviour. If the effectiveness of psychological determinants is investigated, it is necessary to determine ecological behavior from the perspective of the actor. This means that, from a psychological point of view, ecological behaviour should only be spoken of if the actor at least recognises the ecological consequences of his behaviour. On the other hand, situational behavioural barriers should also be taken into account when measuring ecological behaviour. Knowledge can only be noticeable in behaviour if the situational boundary conditions permit this behaviour at all.

Obwohl dem Wissen im Umweltbereich immer wieder zentrale Bedeutung für erfolgreiches Tun zugeschrieben wird, ist der messbare Einfluss des Wissens auf ökologisches Verhalten relativ klein. Entsprechend hat sich im einschlägigen umweltpsychologischen Diskurs das Schlagwort von der Kluft zwischen Wissen und Verhalten zur Beschreibung des Status quo herausgebildet. Ziel des geplanten Forschungsprojektes ist es aufzuzeigen, dass der Wissenseinfluss auf das ökologische Verhalten fälschlicherweise unterschätzt wird. Für diese weitverbreitete Unterschätzung des Wissenseinflusses sind hauptsächlich zwei Gründe verantwortlich. Der erste Grund besteht darin, dass Wissen in unterschiedliche Wissensformen differenziert werden muss und dass diese Wissensformen darüber hinaus auch in konvergenter Weise zusammenwirken müssen, sollen sie sich in ökologischem Verhalten niederschlagen. Das heisst, es bedarf nicht nur unterschiedlichen Wissens, sondern unterschiedliches Wissen muss auch auf ein gemeinsames Ziel hin, sich ökologisch zu verhalten, konvergieren. Statt allein die Bedeutung des absolut vorhandenen Wissens für das ökologische Verhalten zu untersuchen, gilt es, die Konvergenz verschiedener Wissensformen abzuschätzen. Fehlt eine oder erweist sich nur eine der nötigen Wissensformen als divergent, sei dies Umwelt-, Handlungs-, relationales Wirksamkeits- oder soziales Wissen, kommt es nicht zum ökologischen Verhalten. Dadurch, dass bis anhin nur das absolute Ausmass einzelner Wissensformen und nicht die Konvergenz dieses Wissens untersucht wird, werden sowohl die störenden als auch die sich gegenseitig verstärkenden Interferenzen verschiedener Wissensformen ausgeblendet. Der zweite Unterschätzungsgrund des Wissenseinflusses liegt in der Bestimmung und Erfassung ökologischen Verhaltens. Wird die Wirksamkeit psychologischer Determinanten untersucht, gilt es zum einen, ökologisches Verhalten aus der Perspektive des Akteurs zu bestimmen. Das heisst, von ökologischem Verhalten sollte aus psychologischer Sicht nur dann gesprochen werden, wenn vom Akteur die ökologischen Folgen seines Verhaltens zumindest erkannt werden. Zum anderen sollten situationale Verhaltensbarrieren bei der Erfassung ökologischen Verhaltens ebenfalls mitberücksichtigt werden. Wissen kann sich nämlich nur dann im Verhalten bemerkbar machen, wenn die situationalen Randbedingungen dieses Verhalten überhaupt zulassen.

Identifier
DOI https://doi.org/10.23662/FORS-DS-331-1
Metadata Access https://datacatalogue.cessda.eu/oai-pmh/v0/oai?verb=GetRecord&metadataPrefix=oai_ddi25&identifier=82e955b10acdfaaf6c6010d65144e60b4e0d62bdd864952ad69ceee95d7c2eb6
Provenance
Creator Kaiser, Florian G.
Publisher FORS
Publication Year 2002
Rights Zusätzliche Einschränkungen: Keine; Additional Restrictions: None; Restrictions supplémentaires: Aucune; Sondergenehmigung: Keine; Special permission: None; Permission spéciale: Aucune
OpenAccess true
Representation
Discipline Social Sciences
Spatial Coverage Westeuropa; Western Europe; Europe occidentale; Europa; Europe; Europe; Schweiz; Switzerland; Suisse