This study aims to investigate the social processes in connection with the treatment of environmental and technological consequences problems. The main focus is on the two social systems "media" and "politics". As case studies of such environment and technology assessment problems, four different issues that were particularly topical among the Swiss public at different times will be examined in more detail: water pollution in the 1960s, the debate on nuclear energy in the 1970s and 1980s, the discussion on forest mortality in the 1980s and the debate on genetic engineering in the 1990s. The theory of social problems and the theory of collective learning processes suggest the constructivist assumption that media reporting does not simply reflect external problems, but that the treatment of social problems is subject to its own dynamics. In modern societies, environmental and technological problems are also dealt with in the interaction between different subsystems of a society, which in turn has repercussions on the way in which such problems are dealt with. The main focus of this project is therefore on the inherent logic with which environmental and technological problems in modern societies are addressed. On the one hand, there are questions relating to the underlying patterns of thematic waves: Is there such a thing as a "general phase model"? When will problems be put on the political agenda? When do problems disappear from the public debate? What are the interactions between the two social subsystems "media" and "politics"? On the other hand, however, the communicated contents of public discussions are also of interest: Which images of nature, technology and the world are transported? Which moral principles are updated? Which argumentation structures replace which others? These questions are firstly examined over a very long period (1958 to 1997), secondly in three different newspapers (Neue Zürcher Zeitung, Tages-Anzeiger, Blick) and thirdly for two different subsystems (media, politics).
In diesem Forschungsprojekt sollen die gesellschaftlichen Prozesse im Zusammenhang mit der Bearbeitung von Umwelt- und Technikfolgeproblemen untersucht werden. Das Hauptaugenmerk wird dabei auf die zwei Gesellschaftssysteme "Medien" und "Politik" gelegt. Als Fallbeispiele für solche Umwelt- und Technikfolgeprobleme werden vier verschiedene Themen genauer untersucht, die in der Schweizer Öffentlichkeit zu unterschiedlichen Zeitpunkten besonders aktuell waren: die Gewässerverschmutzung in den 60er Jahren, die Kernenergiedebatte in den 70er/80er Jahren, die Waldsterbediskussion in den 80er Jahren und die Gentechnologiedebatte in den 90er Jahren. Die Theorie sozialer Probleme sowie die Theorie kollektiver Lernprozesse legen die konstruktivistische Annahme nahe, dass die Medienberichterstattung nicht einfach nur externe Probleme widerspiegelt, sondern dass die Bearbeitung von sozialen Problemen einer eigenen Dynamik unterliegt. In modernen Gesellschaften werden Umwelt- und Technikfolgeprobleme ausserdem in der Interaktion zwischen verschiedenen Subsystemen einer Gesellschaft behandelt, was wiederum Rückwirkungen auf die Art und Weise der Bearbeitung solcher Probleme hat. Die Hauptstossrichtung dieses Projekts richtet sich also auf die inhärente Logik, mit der Umwelt- und Technikfolgeprobleme in modernen Gesellschaften angegangen werden. Es geht einerseits um Fragen, die sich auf die zugrundeliegenden Muster von Thematisierungswellen beziehen: Gibt es so etwas wie ein "allgemeines Phasenmodell"? Wann werden Probleme auf die politische Agenda gesetzt? Wann verschwinden Probleme wieder aus der öffentlichen Diskussion? Welche Wechselwirkungen gibt es zwischen den zwei gesellschaftlichen Subsystemen "Medien" und "Politik"? Andererseits sind aber auch die kommunizierten Inhalte öffentlicher Diskussionen von Interesse: Welche Natur-, Technik-, Weltbilder werden transportiert? Welche Wertbezüge werden aktualisiert? Welche Argumentationsstrukturen lösen welche andere ab? Diese Fragen werden erstens über einen sehr langen Zeitraum (1958 bis 1997), zweitens bei drei verschiedenen Zeitungen (Neue Zürcher Zeitung, Tages-Anzeiger, Blick) und drittens für zwei verschiedene Subsysteme (Medien, Politik) untersucht.