Männer wählen häufiger rechtsautoritäre Parteien als Frauen, ein Phänomen, das als „Radical Right Gender Gap“ (RRGG) bekannt ist. In der Forschung wird Geschlechterperspektiven jedoch wenig Beachtung geschenkt. Maskulistische Erzählungen verknüpfen antifeministische und autoritäre Haltungen und sprechen gezielt (junge) Männer an, indem sie kulturelle Veränderungen als Bedrohung darstellen. Diese Bedrohungsgefühle können von politischen Akteuren genutzt werden. Während rechtsautoritäre Parteien wie die AfD eine männliche Identitätspolitik verfolgen, richten sich links-progressive Parteien wie die Grünen meist an Frauen und sexuelle Minderheiten. Die Unterschiede im Wahlverhalten junger Männer und Frauen deuten auf eine wachsende Kluft hin. Der Vortrag basiert auf Daten der Studie „JuMiD 2024“ und untersucht, wie Bedrohungsgefühle das Wahlverhalten junger Menschen im linken und rechten Spektrum beeinflussen.