Die Daten von Zeitverwendungserhebungen geben Aufschluss über die Zeitverwendung von Personen in unterschiedlichen Bevölkerungsgruppen und Haushaltstypen. Dem Umfang unbezahlter Arbeit, wie zum Beispiel Hausarbeit und Kinderbetreuung, Ehrenamt oder Nachbarschaftshilfe gilt hierbei besonderes Interesse. Aber auch Angaben über die Dauer von Bildungs- oder Freizeitaktivitäten werden erhoben. 1991/1992 fand in Deutschland die erste Zeitverwendungserhebung (damals noch "Zeitbudgeterhebung" genannt) statt; 2001/2002 wurde nach 10 Jahren eine zweite Studie durchgeführt. Diese neue Erhebung zeigte nicht nur die aktuelle Zeitverwendung der Bevölkerung auf, sondern erlaubte auch, Veränderungen gegenüber den Ergebnissen der ersten Befragung darzustellen und Vergleiche zu anderen europäischen Ländern zu ziehen.Eine dritte Zeitbudgeterhebung fand in 2012/2013 im Auftrag des BMFSFJ sowie des BMBF in Zusammenarbeit mit den Statistischen Ämtern der Länder statt. Zur Vermeidung saisonaler Verzerrungen wurde die Erhebung über das Jahr verteilt vom 1. August 2012 bis zum 31. Juli 2013 durchgeführt. Um die Zeitverwendung möglichst exakt abbilden zu können, wurden alle Personen ab 10 Jahren in den ausgewählten Haushalten gebeten, an jeweils drei vorgegebenen Tagen (zwei Tage aus dem Zeitraum Montag bis Freitag und ein Wochenendtag; mindestens zwei Anschreibetage folgten direkt aufeinander) ihren Tagesablauf in ein Tagebuch einzutragen. Insgesamt umfassen die Daten der Zeitverwendungserhebung 2012/2013 Informationen zu 5 040 Haushalten mit 11 371 Personen ab zehn Jahren und 33 842 im Tagebuch protokollierte Tage.Weitere Erläuterungen zur Durchführung können dem Aufsatz "Methodik und Durchführung der Zeitverwendungserhebung 2012/2013" in der Zeitschrift Wirtschaft und Statistik, Heft 11/2014 entnommen werden (https://www.destatis.de/DE/Publikationen/WirtschaftStatistik/Monatsausgaben/WistaNovember2014.pdf).