Sorbische Volkslieder Quellensicherung und Zugänglichmachung von Videoaufzeichnungen von DDR-Unterricht der APW und der PH-Potsdam

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In der DDR wurden seit Beginn der 1970er Jahre zu Lehrerausbildungs- und Forschungszwecken Unterrichtsstunden auf 1-Zoll-Videobändern aufgezeichnet. Über zweihundert dieser Aufzeichnungen aus den Beständen der Ost-Berliner Humboldt-Universität, der Akademie der Pädagogischen Wissenschaften der DDR (APW) sowie der Pädagogischen Hochschulen Potsdam und Dresden blieben bis heute erhalten. Die Bänder gerieten nach der Friedlichen Revolution und der Wiedervereinigung in Vergessenheit und die Abspieltechnik an den Hochschulen der DDR wurde entsorgt. Erschwerend kam hinzu, dass es in den 1970er Jahren noch keine Standards für Videotechnik gab und es somit fast ausgeschlossen schien, ein für die Abspielung geeignetes Gerät zu finden. Im Rahmen mehrerer von der DFG und der Bundesstiftung zur Aufarbeitung der SED-Diktatur geförderter Projekte an der Humboldt-Universität zu Berlin und der Universität Wien in Kooperation mit dem Deutschen Institut für Internationale Pädagogische Forschung (DIPF) wurde dieser Fundus an Videobändern der - wissenschaftlichen - Öffentlichkeit zugänglich gemacht. Dazu wurde das Material durch Digitalisierung in internetkompatible Formate überführt. Die Filme sind formal und inhaltlich, durch Schlagworte und Abstracts, erschlossen. Der historischen Unterrichtsforschung steht nach der Erschließung dieses Materials eine neue Quellengattung zur Verfügung. Besonders für die vergleichende Ost-Westforschung sind diese Unterrichtsdokumentationen wertvoll, weil vergleichbare westdeutsche Unterrichtsaufzeichnungen vorhanden sind.

Einführend in die Musikstunde singt der Lehrer verschiedene Tonleitern vor, welche die Schüler nachsingen. Nach dieser gesanglichen Aufwärmung widmet sich die Klasse dem bereits eingeübten sorbischen Volkslied „Schlittenfahrt“. Dazu werden verschiedene Instrumente (Gitarre, Trommel, Glöckchen, Rassel, usw.) ausgeteilt und es wird festgehalten, wer welche Strophe singt. Nach mehreren Übungsdurchläufen wird das ganze Lied dann gesungen. Daran anschließend geht der Lehrer anhand von Bildern näher auf die sorbische Bevölkerung wie auch auf deren Volksfest „Vogelhochzeit“ ein. Damit leitet er auf das bereits bekannte sorbische Volkslied „Ein Vogel wollte Hochzeit machen“ über. Bevor das Lied gesungen wird, teilt er noch benotete Arbeitsblätter von der letzten Stunde aus, welche sich um die verschiedenen Variationen (Veränderung des Themas bezüglich eines Liedes) des besagten Liedes handelten. Daraufhin folgt, dass ausgewählte Strophen des Liedes gemeinsam gesungen werden. Abschließend bekommen die Schüler verschiedene Instrumente (Xylophon, Flöten, Trommel, Triangel, usw.) ausgeteilt und das instrumentale Zusammenspiel des Liedes wird geprobt. Am Ende der Stunde verabschiedet sich der Lehrer von seiner Klasse

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DOI https://doi.org/10.7477/4:2:147
Metadata Access https://www.da-ra.de/oaip/oai?verb=GetRecord&metadataPrefix=oai_dc&identifier=oai:oai.da-ra.de:590241
Provenance
Creator Schluß, Henning
Publisher DIPF | Leibniz Institute for Research and Information in Education
Publication Year 2017
Rights Download; Die Daten sind ausschließlich qualifizierten Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern zu Forschungszwecken auf Antrag zugänglich.
OpenAccess true
Contact DIPF | Leibniz Institute for Research and Information in Education
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Language German
Resource Type MovingImage
Discipline Education Sciences