Datenbank Sakralität im Wandel - Religiöse Bauten im Stadtraum des 21. Jahrhunderts in Deutschland

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Datenbank zum DFG-geförderten Projekt "Sakralität im Wandel: Religiöse Bauten im Stadtraum des 21. Jahrhunderts in Deutschland", durchgeführt an der Fakultät für Architekturgeschichte und -theorie der TU Dortmund und am Centrum für Religionswissenschaftliche Studien der Ruhr-Universität Bochum.

Wie viele Moscheen wurden seit 1990 neu gebaut? Wo gibt es umgenutzte Kirchen? Von welchen Architekturbüros wurden Synagogenneubauten seit der Wiedervereinigung designt? Wo werden neue Kirchen gebaut? Die SaWa-Datenbank, die im Zuge des Projektes „Sakralität im Wandel“ initiiert wurde, will Antworten auf diese Fragen liefern. Von 2018 bis 2021 erstellten die Projektmitarbeiter*innen des SaWa-Projekts eine Datenbank mit mehr als tausend Datensätzen. Diese Daten beinhalten eine vorläufige Sammlung an neu gebauten, umgenutzten und abgerissenen Moscheen, Synagogen und Kirchen in Deutschland seit 1990.

Projektbeschreibung: Das Projekt ist eine Kooperation zwischen dem CERES und dem Lehrstuhl für Geschichte und Theorie der Architektur der TU Dortmund. Die Forscher*innen des Projektes dokumentieren, analysieren und interpretieren religionsvergleichend den Wandel in der architektonischen Gestaltung und der städtebaulichen Positionierung zeitgenössischer sakraler Architekturen in Deutschland seit 1990. Entscheidend ist dabei die Vernetzung von religionswissenschaftlichen und architekturhistorischen Kompetenzen. Ziel ist es zu untersuchen, wie sich vor dem Hintergrund zunehmender religiöser Pluralität christliche, jüdische und muslimische Sakralarchitektur im Stadtraum positioniert, wie sie mit ihren architektonischen Formen Bedeutung vermittelt und wie sie sozial effektiv wird. Dabei werden die drei großen monotheistischen Traditionen fokussiert, weil sie in Bezug auf ihre Sakralbauten zum einen eine ‚kritische Masse‘ überschreiten und zum anderen in ihrer jeweiligen Besonderheit miteinander kontrastieren: Kirchen sind von Abriss und Umnutzung bedroht und werden dennoch neu gebaut, Moscheen sind von starker Zunahme und einem ‚Auszug aus den Hinterhöfen‘ geprägt, entstehen aber häufig in peripherer Lage, Synagogen erfahren eine besondere Außenwahrnehmung und sind von experimenteller Architektur oftmals in Stadtzentren gekennzeichnet. Das primäre Erkenntnisziel des Projekts ist, die öffentliche Präsenz von Sakralbauten im Stadtgefüge besser zu verstehen. Im Rahmen der übergeordneten Fragestellung, wie Architektur einerseits Ausdruck gesellschaftlicher Ordnungen und andererseits zugleich sozial effektiv ist, eignet sich Sakralarchitektur in besonderem Maße als Untersuchungsgegenstand. Gotteshäuser oder religiöse Versammlungsorte sind für viele religiöse Traditionen unabdingbar für religiöse Handlungen, das Leben in der Gemeinschaft oder als Ermöglichung der "Anwesenheit Gottes" im Raum. Um analytisch nicht am einzelnen Objekt zu verharren sollen städtebauliche Untersuchungen hinzugezogen werden, um empirisch zu prüfen, wie sich Sakralbauten im Stadtbild und in Relation zu anderen Bauten positionieren und auf welche Weise sie sichtbar in Erscheinung treten. Die architektonische Form und die stadträumliche Position von Bauwerken übernehmen spezifische Ordnungsfunktionen im öffentlichen Raum. Je stärker aber Bauwerke durch symbolische Indifferenz oder experimentelle Bauweise Orientierungs- und Deutungsanstrengungen provozieren, desto eher wird die Orientierung und Strukturierung von Räumen erschwert. Sakrale Neubauten stehen schon länger in Konkurrenz zu modernen Profanbauten (z. B. Hochhäuser, Museen, Kinos, Theater), die nicht selten ursprünglich sakrale Architekturelemente aufnehmen und neu interpretieren. Sie bemühen sich zudem, einem veränderten Verständnis von Religion in modernen Gesellschaften eine Form zu geben und auf konventionelle, eindeutig sakral konnotierte Architektur zu verzichten. Dabei setzen sie sich aber der Gefahr aus, als symbolisch indifferent wahrgenommen zu werden. Darauf nimmt die Auswahl der Fallbeispiele Rücksicht und stellt der qualitativen Analyse eine quantitative Erhebung gegenüber, um eine hohe Korrelation zwischen Fallstudien und Empirie sicherzustellen.

Identifier
DOI https://doi.org/10.20375/0000-000F-EEF4-2
Metadata Access https://repository.de.dariah.eu/1.0/oaipmh/oai?verb=GetRecord&metadataPrefix=oai_datacite&identifier=hdl:21.11113/0000-000F-EEF4-2
Provenance
Creator Dunja Sharbat Dar; Beate Löffler; Wolfgang Sonne; Carlota Esser; Volkhard Krech; Julia Poganski; SaWa; Kim de Wildt
Publisher DARIAH-DE
Contributor a308b4eafddb2d5532b6d54e53a8fb6a560d938205df067dffaddc20e279d292(at)dariah.eu; Heurist Networking, University of Sydney
Publication Year 2023
Rights CC-BY-SA; CC-BY; info:eu-repo/semantics/openAccess
OpenAccess true
Representation
Language German
Resource Type text/vnd.dariah.dhrep.collection+turtle; Dataset
Format text/vnd.dariah.dhrep.collection+turtle
Size 436 Bytes
Version 2023-03-31T15:40:58.641+02:00
Discipline Humanities